Samstag, 6. Juni 2015

Queda poquito....

Buenos dias,

dann meld ich mich eben auch mal wieder :)

Eigentlich gibt es nicht viel Neues, in Los Angeles läuft alles in den üblichen ''geregelten'' Bahnen.
Inzwischen hat uns der chilenische Winter leider heimgesucht und wir frieren uns hier in unserer Wohnung ein gewisses Körperteil ab. Seit dieser Woche kam zur Kälte auch noch der Regen dazu und man muss teilweise Angst haben dass die ganze Stadt davon schwimmt :D Nach einem Tag Regen regnet es im Colegio nämlich überall rein (macht aber nichts, stellt man eben ein paar Mülleimer drunter) und bei uns kommt inzwischen auch das Wasser wieder durch die Decke. Auf dem Weg ins Colegio oder nach Hause machen wir fröhliches Pfützen-Hüpfen (oder eher Seen-Hüpfen, in der Stadt steht nämlich knöchelhoch das Wasser) und kommen jedes Mal total nass an. Aber wir sind hier ja schon einiges gewohnt und machen kann man sowieso nichts. Es sollte nur mal jemand den Chilenen sagen was ein Gully und eine Regenrinne ist :D Wenigstens habe ich in meinem Zimmer jetzt wieder eine Fensterscheibe, die war nämlich 4 Wochen lang kaputt.

        Dokumentation der Fenster-Misere :D Die Müslipackungen haben aber 4 Wochen gehalten :D
 


Im Colegio ist auch alles chaotisch wie immer. Das einzig besondere in letzter Zeit war der Día del alumno, also der Tag des Schülers am 12. Mai. Zur Feier des Tages sind wir mit dem kompletten Colegio vormittags in die Disco gegangen. Zum Glück ist die auch außerhalb von Los Angeles, also sehr nahe am Colegio. Da der Ausflug in die Disco schon seit einigen Jahren unternommen wird wussten die älteren Schüler schon lange was ansteht und freuten sich wochenlang darauf. Der Discobesuch war auch ein voller Erfolg, alle hatten größten Spaß und tanzten zu Reggaetón (die verbreitetste Musikrichtung hier) bis zur Erschöpfung. Zur Erfrischung gab es Cola und Fanta und anderes chilenisches Babbzeug umsonst an der Bar. Da die Disco an diesem Tag nur für unser Colegio geöffnet hatte war es gar nicht soooo unmöglich keine Kinder zu verlieren. Nachmittags kamen alle geschafft aber glücklich wieder im Colegio an. Der Tag war mal wieder ein großes Highlight für die Schüler.










Ansonsten ist aber alles so wie immer - die Kinder ''desordenados'', witzig, nervtötend, süß,... wie immer eben :) lieb hab ich sie trotzdem alle miteinander :) Vor allem jetzt wo ich ''meine'' Kinder wirklich ganz gut kenne macht die Arbeit so viel Spaß.


Wahnsinn wie die Zeit davonfliegt, letztes Mal hab ich noch gejammert dass es nur noch 4 Monate sind - jetzt sinds nicht mal mehr ganz zwei. Wenn ich nur daran denke läufts mir kalt den Rücken runter, NO QUIERO!!! Da macht auch die nasse Wohnung, die modernde Wäsche, die Kälte, die manchmal frustrierenden ''Nicht-Erfolgserlebnisse'' im Colegio, ..(mehr negatives fällt mir grade nicht ein ;) nichts mehr aus. Dafür ists hier einfach zu schön.
Ich genieße die Zeit hier noch sehr, auch wenn der Gedanke alles hier bald verlassen zu müssen langsam aber sicher anfängt zu nagen.








--Miriam

Sonntag, 12. April 2015

Schon wieder sind 6 Wochen vergangen...

....seit das neue Schuljahr in Chile und somit unsere Arbeit wieder angefangen hat. Seit dem 2. März hat uns also der Arbeitsalltag im Colegio schon wieder fest im Griff, wobei - Alltag war das am Anfang eher noch nicht, da zu Schuljahresanfang erstmal alles ziemlich chaotisch war. Aber das haben Schuljahresanfänge glaub ich so an sich und da wir ja in Chile sind war das nicht verwunderlich :D Aber natürlich hat sich alles langsam wieder eingespielt und jetzt läuft alles wieder in halbwegs geregelten Bahnen. Es hat sich allerdings so einiges verändert im Gegensatz zum letzten Schuljahr: Zum einen wurden ein paar Tias durchgetauscht, zum anderen haben auch viele Schüler den Kurs gewechselt oder sind ganz neu ans Colegio gekommen. Auch in meinem Kurs, den ''kleinen'' Retos Multiples haben sich sowohl die Tias als auch die Kinder verändert. Das am meisten zu spürende ist dass jetzt statt der spärlichen Besetzung von eigentlich nie mehr als 5 anwesenden Kindern letztes Jahr jetzt auf einmal 10 da sind... Das bedeutet natürlich viel mehr Arbeit, aber auch mehr Action, was ja nicht unbedingt schlecht ist :) Auch im Prebasico sind viele neue Kinder dazugekommen, der Kurs ist aber nicht weniger chaotisch geworden, das ist immer noch ein großer Haufen wildgewordener Kinder :D Aber da bin ich jetzt nur noch zwei Vormittage in der Woche, was zur Abwechslung von den Retos auch nicht ganz schlecht ist :) Auf jeden Fall war es sehr schön die Kinder nach den Ferien wieder zu sehen, ein bisschen hab ich sie dann doch vermisst :)
In den 6 Wochen wurde - wie könnte es auch anders sein :) - schon so einiges unternommen.

Natürlich durfte Ostern nicht vernachlässigt werden und so bekam jedes Kind ein kleines vom jeweiligen Kurs organisiertes Ostergeschenk. In meinem Kurs war das ein kleines Osternest in Hasenform, das im Gehege des einizigen noch übrigen Hasens im Colegio ''versteckt'' wurde, woraufhin die ganze Mannschaft im Hasengehege eingefallen ist und der arme Hase sich verschanzt hat :D Die als Osterhäschen geschminkten Kinder (die Tias übrigens auch :D) freuten sich im Gegensatz zum Hasen ziemlich über die Schokoostereier, die gleich verspeist wurden :)
 

Am 8.4. wurde dann gleich weitergefeiert, und zwar der ''Dia de la educación fisica'', also der Tag des Sport(unterrichts). Dafür musste jeder Kurs einen kleinen Stand aufbauen, wo es dann ''gesundes Essen'' gab und sich alles einmal durchprobieren konnten. Neben Gemüsespießen, Nüssen und Fruchtsäften waren auch selbstgebackenes Brot und Brotaufstriche und noch vieles mehr dabei, war echt lecker :) Nachdem alles ihre Runde gedreht hatten ging es auch gleich weiter, und zwar mit einem Wettrennen (oder eher vielen Wettrennen :D), bei dem draußen Schüler gegeneinander antraten. Dabei war auch ein Rollstuhlrennen und ein Tia-Rennen, bei dem ich den dritten Platz gemacht habe :D Auf jeden Fall war es ein riesen Spaß für alle und ein bisschen Bewegung die so einigen Schülern alles andere als schadet gabs gratis dazu :)
Nachmittags gings dann auch gleich weiter, und zwar mit gemeinschaftlichem Zumba in der Turnhalle, wofür extra eine Zumba-Lehrerin eingeladen wurde und alle eben so gut sie konnten mitgemacht haben. Am Ende des Tages waren zwar alle total kaputt, aber ihren Spaß hatten alle :)


 



Ende März sollte eigentlich auch noch das Jubiläum des Colegios gefeiert werden, das musste allerdings abgeblasen werden, da am Tag vorher leider eine Schülerin plötzliche gestorben ist. Da war dann niemandem mehr nach feiern zumute.




Ich hatte letztes Wochenende allerdings allen Grund zur Freude, da ich Besuch aus Deutschland bekommen habe und so ein schönes Osterwochenende mit Anna samt ihrem Papa auf Chiloé verbracht habe :)

                                                        Ausritt auf Chiloe am Strand :)

Ansonsten gibt es nicht mehr viel Neues... Der chilenische Winter will nicht so recht kommen (find ich jetzt allerdings nicht besonders schlimm :D), es hat nämlich immer noch nicht geregnet und dieses Wochenende hatten wir noch immer sommerliche Temperaturen. Die Natur könnte den Regen aber mehr als gut gebrauchen, da gefühlt halb Chile brennt, vor allem in unserer Region gibt es extrem viele Waldbrände, die schon seit Monaten nicht unter Kontrolle zu bekommen sind. Wenn man bedenkt dass es seit November keinen Tropfen mehr geregnet hat ist das allerdings kein Wunder. Fast ein halbes Jahr ohne Regen, das muss man sich mal in Deutschland vorstellen...

Apropos Deutschland: Die Zeit rennt einfach viel zu schnell, jetzt bleiben mir nicht mal mehr 4 Monate hier. Ich will gar nicht dran denken nach Hause zu müssen... Die 8 Monate die ich jetzt schon hier bin sind einfach so schnell vergangen.






-- Miriam

Donnerstag, 26. Februar 2015

Urlaub Teil 2: Abenteuer auf Chiloé


Der zweite Teil unseres Urlaubs hat sich irgendwie gegen uns verschworen. Nach ein paar Tagen Urlaub vom Urlaub im schönen Los Ángeles hatten wir ja eigentlich vor uns den Nationalpark Torres del Paine ganz im Süden von Chile vorzunehmen. Da wir ja geizig sind wollten wir mit dem Bus runter fahren (was nur auf der argentinischen Seite geht da es in Chile ab Puerto Montt keine gescheiten bzw. gar keine Straßen mehr gibt) und zurück fliegen. Den Rückflug hatten wir schon gebucht, aber beim Versuch ein Busticket nach Punta Arenas zu kaufen schwante uns schon übles. Von Los Ángeles aus war gar nichts mehr zu machen bis Mitte März und wir bekamen den Tipp es von Osorno aus zu versuchen. Doch da ging die Sch***e weiter: Die nächsten drei Tage gab es nicht Mal einen Bus nach Osorno! Da die Flüge inzwischen auch bei mehr als 400 Euro (für einen 2-Stunden-Inlandsflug!!) waren warfen wir schweren Herzens unseren Plan über Bord und beschlossen eben stattdessen noch nach Chiloé (Insel) zu fahren und auf dem Rückweg noch auf den Vulkan Villarica zu steigen.
Den ersten Teil den Plan Bs setzten Vroni und ich dann auch gleich in die Tat um und starteten samt unseres noch kurz vorher gekauften 15-Euro-Zelts wenigstens ein bisschen in den Süden.
Auf Chiloé angekommen verbrachten wir den ersten Tag in Castro, wo wir die berühmte Holzkirche (die von außen allerdings eher ein bisschen was von Barbie hatte :D) und die Holzstelzen-Häuser besichtigten. Ein bisschen Patagonien-Feeling hatten wir dabei schon, es war nämlich eiskalt und hat sogar ein bisschen geregnet, ein ganz schöner Temperaturschock wenn man aus den sommerlichen Los Ángeles kommt, wo es beständige 30 Grad oder noch mehr hat und seit November kein Tropfen Regen mehr gefallen ist.

 schwer bepackt auf Hostelsuche :D


Castro von oben







 Die Barbiekiche von außen...

 ...und von innen.





 Irgendwas ist bei der Badtür in unserem Hostel schief gelaufen... :D


Da wir ja irgendwie unsere 5-Tages-Tour in Torres del Paine ersetzen mussten fuhren wir danach weiter in den Parque Nacional de Chiloé an der Westseite Chiloés und brachen zu einer 3-Tages-Wanderung zu einem Strand namens Cole Cole auf. Der größte Teil des Hinwegs verlief wie nach Plan und wir sind ca 4 Stunden immer geradeaus an einem richtigen Traumstrand entlanggelaufen. Unsere großen Rucksäcke wurden zwar nach und nach immer schwerer, aber wir waren ja bald da - dachten wir.... Als wir den letzten Teil des Weges antraten, der mehr ins Landesinnere und auf einen Berg raufführte wurde uns gesagt dass es noch ca eine Stunde Weg wäre. Pustekuchen, dank der tollen chilenischen Ausschilderung (nicht vorhanden!) und unseres genialen Karte (ein großer dicker Strich auf weißem Papier) sind wir wohl irgendwann falsch gelaufen und nach bestimmt zwei Stunden und inzwischen schon ziemlich kaputt durch die extrem steilen Aufstiege immer noch nicht annähernd Richtung Strand oder auch nur in die Nähe eines Campingplatzes gekommen. Irgendwann kam uns dann ein ''Inselbewohner'' mit Pferd entgegen, der uns erzählte wir sollten mitkommen, direkt hinter seinem Haus geht's runter. Wir natürlich hinterher und brav seinem Hinweis gefolgt - der allerdings so gar nicht nach Weg aussah. Hinter dem Haus des besagten guten Mannes ging eine Wiese fast senkrecht runter. Ideal für Leute mit großen Rucksäcken! Nach einem Todesabstieg der uns die letzte Kraft und die letzten Nerven gekostet hat standen wir in einer Sackgasse: Vor uns Urwald, hinter uns der senkrechte Hügel. Danke auch! Vroni wollte ja den Hügel wieder hochsteigen und den guten Mann zur Sau machen, aber eigentlich war uns irgendwie so gar nicht danach, den Todeshügel auch noch wieder hochzusteigen. Irgendwie haben wir dann doch noch ein ''Loch'' im Wald gefunden, das sowas wie ein Weg war, der uns dann tatsächlich zum Campingplatz führte!! Da sind wir dann nur noch ins Zelt gefallen, gerade noch so dass wir den Sonnenuntergang am Strand geschafft haben anzuschauen :D


 








 Das war dann wohl die Ken-Version zur Barbiekirche :D






















die Todeswiese... schaut hier so harmlos aus...


 ..hier gings dann wohl nicht mehr weiter...



...aber irgendwann sind wir dann ja doch angekommen :)






 




Am nächsten Tag traten wir den Rückweg an, dieses Mal über den wirklichen Weg (den wir aber auch erst ziemlich lange suchen mussten, ein kleines Schild wäre ja eindeutig zu viel verlangt!). Dabei fanden wir auch die Stelle, wo wir am Vortag falsch gelaufen sind, nämlich ein Tor mitten im Weg, das verschlossen war... Die Nacht verbrachten wir dieses Mal einfach so am Strand zwischen den Sanddünen (war bestiiiiiimmt erlaubt :D) und konnten nochmal einen wunderschönen Sonnenuntergang über dem Meer beobachten. Der einzige Nachteil war dass wir leider nichts mehr zum Essen hatten. Vielleicht hätten wir erst denken und dann loslaufen sollen, aber mit Planung haben wir's beide nicht so :D

unser Zelt hat echt gute Dienste geleistet - solangs nicht regnet :D











Aber am nächsten Tag war der Weg zum Eingang des Parkes ja nur noch kurz, und wir haben uns auf den Weg nach Ancud gemacht, wo wir noch Pinguine sehen wollten. Dort sind wir dann am Spätnachmittag auch angekommen (der Rückweg vom Park nach Castro hat sich ein bisschen verzögert da der Bus kaputt war - nach erfolgreicher Suche nach allen Drähten die irgendwo zu finden waren konnten wie dann aber irgendwann doch noch losfahren :D). Nachdem wir im coolsten Hostel überhaupt eingecheckt haben (bei einer total netten Oma, die noch die Socken von ihrem Enkel aus dem Zimmer räumen musste :D) machten wir uns auf die Suche nach einer Pinguin-Tour. Die fanden wir auch und so ging es abends noch raus aufs Meer wo man kleine Inselchen mit Pinguinkolonien sehen konnte :) Also war der Punkt ''Pinguine'' auch abgehakt. Nur mein Wal wollte sich einfach nicht blicken lassen... Mir hätte ja schon so ein ganz klitzekleiner Pottwal gereicht :D Aber irgendwann seh ich meinen Wal schon noch!! :D



 Vroni hat einen besonders großen Pinguin getroffen :D









Nein das sind keine Pinguine ;) das sind Kormorane



Nach dem besten Frühstück aller Zeiten serviert von unserer Hostel-Oma machten wir uns auf den Rückweg aufs Festland um weiter nach Pucón und zum Vulkan zu fahren. In Puerto Montt blieben wir mal wieder eine Weile stecken weil mal wieder unser Bus kaputt war (hatte sich beim einfahren ins Terminal eine Scheibe eingeschlagen... :D), aber irgendwann abends um 10 kamen wir dann doch noch in Pucón an. Dort erwartete uns blöderweise eine schlechte Nachricht: Der Vulkan Villarica ist gesperrt weil er gerade zu aktiv ist, und das wird mindestens die nächsten 4 Monate so bleiben... Dabei hat man nicht mal was von dem versprochenen Feuer nachts was gesehen... Blöder Vulkan, was muss der ausgerechnet jetzt oben rausrauchen! Also noch ein Urlaubsplan geplatzt, und wir am nächsten Tag eben nach Hause gefahren.
Also hat sich unsere Liste, was beim nächsten Mal Chile bzw. Südamerika noch gemacht werden muss nochmal um 2 Punkte verlängert: Torres del Paine und Vulkan. Aber wer will schon dahin wo's kalt ist wenn man Sommer in Los Ángeles haben kann :D Schön waren die Tage auf Chiloé trotzdem und wenigstens ein bisschen Patagonien hatten wir ja.

Jetzt verbringen wir unsere letzten Urlaubstage eben noch zu Hause, bevor am Montag das Colegio wieder anfängt. Langsam freue ich mich auch wieder auf die Arbeit und endlich mal alle wiederzusehen. So ein bisschen vermisse ich ''meine'' Kinder ja schon :)



Übrigens: wie auch im anderen Urlaubs-Post sind die meisten Bilder nicht von mir, da mein altes Handy mit dem ich immer Bilder gemacht hab schon in Bolivien beschlossen hat, keine Bilder mehr machen zu wollen und das auch bis jetzt nicht tut. Die meisten Bilder sind also von Vroni, außer die mit der schlechten Qualität, das sind meine Handybilder :D








--Miriam